Familienpraxis und andere Schwierigkeiten ...

Fallbeispiel Zahnarztpraxis

17.04.2018 Fallbeispiele

Ausgangslage
Zahnarzt M., niedergelassen seit mehr als 30 Jahren in der Region KZV Nordrhein, geriet mehr und mehr in Liquiditätsenge. Auf Empfehlung beauftragte er Kock + Voeste. Die inzwischen erwachsenen Kinder von Herrn M. waren dem Vorbild des Vaters gefolgt und beide ebenfalls Zahnärzte geworden. Zum Zeitpunkt des Erstgesprächs mit Kock + Voeste war der Sohn des Inhabers bereits fünf Jahre in der Praxis mit tätig, die Tochter seit drei.

Analysieren.
Um die wirtschaftliche Gesamtsituation zu beurteilen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, analysierte Kock + Voeste im ersten Schritt alle praxisrelevanten Daten der vergangenen Jahre im Verhältnis zu Vergleichspraxen hinsichtlich der Standortvoraussetzungen sowie die Ertrags-, Liquiditäts- und Vermögenssituation im Praxis- und Privatbereich.

Einige Ergebnisse dieser Phase:

  • Der Praxisstandort ist zentral gewählt in einem als unterversorgt zu beschreibenden Gebiet.
  • Die Einnahmen, sowohl Kasse als auch Privat, hatten zwei Jahre zuvor einen Einbruch erlitten, der nicht wieder aufgeholt werden konnte.
  • Die Kosten für Raum und Personal sind im Verhältnis zu den Einnahmen deutlich erhöht.
  • Die Patientenzahlen sind in den vergangenen Jahren kaum angestiegen.
  • Die Anzahl der Krankentage im Team ist vergleichsweise hoch.

Aufgrund des familiär besetzten Behandlerzuwachses drei Jahre zuvor ist die Praxis in größere Räume unweit des alten Praxisstandortes umgezogen. Dadurch sind unmittelbar höhere Betriebskosten entstanden. Die Stamm-Patienten konnten weitgehend erhalten bleiben. Allerdings belief sich die Gesamtpatientenzahl – trotz zuvor bereits erfolgter Kapazitätserweiterung durch den Sohn fünf Jahre zuvor – nur auf dem Niveau einer erfolgreichen Einbehandlerpraxis. Mit Praxiseintritt der Tochter sind die Patientenzahlen kurzzeitig angestiegen. Ein weiterer Einbruch der Zahlen erfolgte, als sich die Tochter, an einem Burnout erkrankt, für fast acht Monate aus der Behandlungstätigkeit zurückziehen musste.

Optimieren.
In den Beratungsgesprächen wurde deutlich, dass die Vorstellungen von Vater, Sohn und Tochter, wie die Zahnarztpraxis zu führen sei, weit auseinandergingen. Die persönlichen Beziehungen untereinander waren von Vorwürfen geprägt. Die angespannte Stimmung hatte sich schon länger nicht mehr vor dem Personal und den Patienten verheimlichen lassen. Die Situation bedurfte dringender Klärung. Zunächst konnten durch die Unterstützung von Kock + Voeste in den Bankverhandlungen die zur Fortführung der Praxis kurzfristig notwendigen Kredite bewilligt werden. Um die Zahl der Neupatienten zu erhöhen, wurden im nächsten Schritt On- und Offline-Marketingmaßnahmen in die Wege geleitet. Parallel dazu fanden im Rahmen der Begleitung durch Kock + Voeste Mediationsgespräche mit Vater, Sohn und Tochter statt. Es wurde deutlich, dass die Unterschiede in der Praxisführung zwischen Vater, Sohn und Tochter nicht mehr zu überbrücken waren. Erschwerend hinzu kamen schwerwiegende zwischenmenschliche Verletzungen, sodass die Beteiligten übereinkamen, das Praxiskonstrukt und die damit verbundene Zusammenarbeit schnellstmöglich aufzulösen. Im Zuge der Mediation begleitete der Kock + Voeste-Berater den Trennungsprozess und die zu treffenden weitreichenden Vereinbarungen.

Gewinnen.
Am Ende des Mediationsprozesses hatte sich eine für alle Beteiligten für richtig befundene Lösung entwickelt, für die rechtlich bindende Form sorgte juristische Unterstützung eines Fachanwaltes: Der Vater trat in seinen wohlverdienten Ruhestand ein. Der Sohn fand eine Stelle als angestellter Zahnarzt in einer Zahnklinik. Die Tochter übernahm die Praxis als alleinige Inhaberin und stellte einen zahnärztlichen Kollegen an. Die Marketingmaßnahmen begannen zu wirken und die Zahl der Neupatienten stieg. Die bereinigte Situation machte sich auch in der Stimmung im Praxisteam bemerkbar. Seit Klärung war kaum ein Personalausfall wegen Krankheit zu verzeichnen.

Fazit:
Manchmal kann auch eine Trennung die Lösung bedeuten. Konflikte, die ungelöst bleiben, führen früher oder später in die Krise – wirtschaftlich, gesundheitlich, persönlich. Mediation kann innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes kostengünstig und für alle Beteiligten gangbare und verbindliche Lösungen erarbeiten.

Nutzen Sie die unabhängige, kompetente Beratung und Begleitung von Kock + Voeste und machen Sie mehr aus Ihrem Potenzial.