Investoren ja oder nein - Radiologen auf Kurs

Fallbeispiel überörtliche Gemeinschaftspraxis mit Standortzuwachs

20.11.2018 Fallbeispiele

Ausgangslage
Die Ärzte und Gesellschafter einer überörtlichen Radiologischen Gemeinschaftspraxis suchten Unterstützung bei Kock + Voeste. Im Jahr zuvor hatten sie einen neuen Standort hinzugekauft und es war zu einem signifikanten Ertragseinbruch gekommen. Die Ursache für den Ertragseinbruch ließ sich nicht transparent erklären und führte zu Verunsicherungen. Darüber hinaus standen Überlegungen im Raum, das Gesamtunternehmen an einen Investor zu verkaufen. Die Ärzte und Gesellschafter beauftragten uns, die Ursachen des Ertragseinbruchs zu identifizieren, die jeweilige Kosten- und Ertragslage der einzelnen Praxisstandorte zu durchleuchten und zusätzliche Optimierungspotenziale aufzuzeigen.
 

Analysieren.
Kock + Voeste analysierte zunächst alle praxisrelevanten Daten der vergangenen Jahre, die Entwicklung von Erträgen und Kostenstrukturen der Gesamtpraxis sowie aufgeschlüsselt nach einzelnen Standorten.

Einige Ergebnisse dieser Phase:

  • Das nichtärztliche Personal ist im Verhältnis zur Arztanzahl gering bemessen und spricht für eine überdurchschnittliche Ablauforganisation.
  • Zur Steuerung der betriebswirtschaftlichen Erfolge werden keine Instrumente genutzt.
  • Die Produktivitätskennzahlen des Ärzteteams (Umsatz je Arzt, Fallzahlen je Arzt) bleiben unterhalb der Vergleichswerte.

Insgesamt ergab die Analyse, dass der neu hinzugekaufte Standort die Ursache für den Gewinneinbruch darstellt. Dabei handelte es sich nicht allein um gründungsbedingt erhöhte Investitionskosten, die die Gesamtkosten in die Höhe trieben. Vielmehr konnte der neue Standort noch nicht ins Verdienen gebracht werden.

Durch den verlustproduzierenden neuen Standort werden die guten Erträge der anderen Standorte aufgebraucht. Die Radiologen befinden sich in einer wirtschaftlichen Schieflage. Es muss gehandelt werden, um eine weitere Krisenentwicklung abzuwenden.

Optimieren.
Mögliche Ursachen für die auffällig geringen Produktivitätskennzahlen des Ärzteteams könnten Leerlaufzeiten sein, bedingt durch suboptimale Praxisabläufe wie Fahrten zwischen den Standorten und der zeitliche Einsatz der Ärzte selbst. Bezogen auf den Umsatz je Behandler, kann eine Ursache der Leistungsmix zwischen „höherwertigen“ und „geringerwertigen“ Leistungen sein. Die gezielte Kock+Voeste-"Leistungs- und Abrechnungsanalyse" vor Ort ergab, dass beispielsweise bisher bei der Terminierung von MRT-Terminen nicht auf die Budgetierung der einzelnen Behandler geachtet worden war. So konnten erbrachte Leistungen nicht entsprechend abgerechnet werden, weil die Budgets einzelner Behandler bereits aufgebraucht waren. Budgets anderer Behandler wiederum blieben quasi ungenutzt.

Um zukünftig betriebswirtschaftliche Entwicklungen transparent beurteilen zu können, entwickelte Kock + Voeste für die komplexen Bedarfe passende Analyse- und Steuerungsinstrumente.

Gewinnen.
Nur zwei Quartale später zeigten sich erste Erfolge: Der GKV-Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahresquartal um +130 TEuro und damit um +20 % gesteigert werden. Dabei haben sich alle Standorte mit einer Steigerung zwischen +20 % bis +50 % sehr positiv entwickelt. Der neue Standort arbeitet noch nicht vollständig kostendeckend, befindet sich aber auf Kurs. Ebenso befindet sich die Implementierung umfassender Steuerungsinstrumente auf gutem Wege. Die Ärzte und Gesellschafter werden in absehbarer Zeit in der Lage sein, ihre Entscheidung, ob, und wenn ja, zu welchen Konditionen der Verkauf an einen Investor für sie sinnvoll wäre, fundiert und auf belastbaren Daten treffen können.

Fazit:
Damit erbrachte Leistungen auch angemessen abgerechnet werden können, ist auch aus Gründen der Budgetierung die exakte Terminierung absolut erforderlich. Optimal ineinandergreifende Praxisabläufe sorgen für Sicherheit und wirtschaftliches Gleichgewicht. Betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente schaffen Transparenz, machen fundierte Entscheidungen erst möglich und verweisen als Frühwarnsystem auf Schwächen und Optimierungspotenziale.

Wie steht es um die betriebswirtschaftliche Transparenz in Ihrer Praxis? Nutzen Sie adäquate Frühwarnsysteme und wissen immer ganz genau, wie sich die Erfolge Ihrer Praxis zusammensetzen oder sehen Sie Handlungsbedarf?

Nutzen Sie das Kock + Voeste-Wissen. Einfach. Effizient. Erfolgreich.