Eine Krise wie sie im Buche steht

Fallbeispiel Zahnarztpraxis

23.10.2018 Fallbeispiele

Ausgangslage
Zahnarzt Dr. P., seit knapp sieben Jahren niedergelassen in der Region Baden-Württemberg, stieß bei der Suche nach interessanter Lektüre auf das Fachbuch „Management für die Arzt- und Zahnarztpraxis – Wege aus der Krise“. Nach Lesen des Buches rief Dr. P. die Berater von Kock + Voeste, die Autoren, an: „Das ist ja ganz genau so wie bei mir. Vermutlich bräuchte ich Ihre Hilfe jetzt nicht, hätte ich das Buch früher gelesen ...“

Analysieren.
Um den Ursachen für die Fehlentwicklung der Zahnarztpraxis auf den Grund zu gehen, analysierte Kock + Voeste alle praxisrelevanten Daten der vergangenen Jahre im Verhältnis zu anderen Praxen der Fachgruppe hinsichtlich der Standortvoraussetzungen sowie die Ertrags-, Liquiditäts- und Vermögenssituation im Praxis- und Privatbereich.

Einige Ergebnisse dieser Phase:

  • Die GKV-Fallzahlen erreichten in den vergangenen Jahren zwar schwankend, aber mit durchschnittlich 800 Fällen deutlich über den von Vergleichspraxen (Durchschnitt 437 GKV-Fälle) liegende Werte.
  • Auch die PKV-Fallzahlen erreichten im Verhältnis zur Vergleichspraxis mit 152 zu 54 Fällen pro Quartal ebenfalls deutlich überdurchschnittliche Werte.
  • Die Fallwerte – sowohl Kasse als auch Privat – bleiben unter dem Fachgruppendurchschnitt.
  • Bei der Kostenstruktur sind besonders die sehr hohen Fremdlaborkosten auffällig.
  • In den letzten 4 Jahren sanken die Fallzahlen kontinuierlich, zuletzt in immer stärkerem Maße.

Über Jahre hinweg hatte Dr. P. trotz solider Einnahmen aufgrund unverhältnismäßig hoher Kosten nur unterdurchschnittliche Ergebnisse erreicht. Ausnahme stellte das vorangegangene Jahr dar, in dem durch Investition in ein eigenes Cerecgerät ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt wurde.

Die Analyse zeigte, dass Dr. P. nicht über die notwendigen Kapazitäten verfügte, um die hohe Anzahl an Patienten so zu versorgen, dass die Behandlungs- und Leistungstiefe auf dem Niveau der Fachgruppe erreicht werden konnte. Auf diese Weise entwickelte sich eine Erfolgskrise.

Da als Folge die Liquidität nicht mehr ausreichte, um die privaten Entnahmen inkl. Vorsorge und Tilgungen finanzieren zu können, entwickelte sich eine Liquiditätskrise. Aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung im vorangegangenen Jahr ist eine entsprechende Steuernachzahlung mit angepasster Vorauszahlung zu erwarten, die sich zusätzlich negativ auf die Liquidität auswirkt. Es muss schnell gehandelt werden.

Optimieren.
Gemeinsam mit Dr. P. stellte Kock + Voeste den Gläubigern die Ergebnisse und das Maßnahmenkonzept vor: Aufgrund der deutlich überdurchschnittlichen Anzahl an Patienten kann ein Ausbau der Leistungstiefe vor allem durch die Anstellung eines weiteren Behandlers und Schulung des Praxisteams erreicht werden. Räumlichkeiten für ein zusätzliches Behandlungszimmer sind vorhanden, müssen jedoch noch eingerichtet werden. Durch den Ausbau des Eigenlabors mit Anstellung eines Technikers ist eine weitere Optimierung der Fremdlaborkostenquote möglich. Die steigende Arbeitsbelastung der Mitarbeiter sollte durch Einstellung weiteren Personals aufgefangen werden.

Das Konzept überzeugte. Die benötigten Kredite wurden bewilligt, die Maßnahmen eingeleitet.

Gewinnen.
Im Rahmen der Umsetzungsbegleitung in Form eines Praxiscontrollings konnten bereits zwei Quartale später erste Erfolge präsentiert werden: Aufgrund sehr guter Leistungen im Kassenbereich (+ 17,4 TEuro) übertrafen die Einnahmen sogar den Planwert. Die Praxis gelangt allmählich wieder auf Ziel- und Erfolgskurs. „Endlich“, so Dr. P. „kann ich wieder entspannt zahnarzten und nachts ruhig schlafen.“

Fazit:
Steuert Ihre Praxis sicher auf Erfolgskurs oder befürchten Sie eine Krisenentwicklung? Nutzen Sie das Kock + Voeste-Wissen – Einfach. Effizient. Erfolgreich.